33. Herbstkonzert
am 17. Oktober 2010 in der Stadthalle Metzingen
Plakat • Flyer • Programm • Kritiken • Foto
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Divertimento B-Dur KV 137 für Streichorchester
Giacomo Puccini (1858 – 1924): Crisantemi für Streichorchester
Gordon Jacob (1895 – 1984): Konzert für Horn und Streichorchester (komponiert 1951)
Solist: Jürgen Merkert, Horn
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750): aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080
Pehr Henrik Nordgren (1944 – 2008): Pelimannimuotokuvia (Porträts of Country Fiddlers) op. 26
Leitung: Oliver Bensch
Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento in B-Dur KV 137 ist in drei Sätzen angelegt.
Nach einem langsamen ersten Satz folgt ein spritzig-virtuoses Allegro di molto im italienischen Stil. Der letzte Satz im Dreiachtel-Takt beschließt dies unkomplizierte Werk tänzerisch.
Giacomo Puccini komponierte fast ausschließlich Opern. Zu den wenigen Werken, die nicht für die Bühne bestimmt sind, gehört „Crisantemi“ für Streichquartett oder Streichorchester, eine instrumentale Kostbarkeit.
Mit dem Konzert für Horn und Streichorchester von Gordon Jacob erklingt das Werk eines der populärsten und vielseitigsten britischen Komponisten und Arrangeurs des 20. Jahrhunderts. Seine Musik wendet sich in ihrer unkomplizierten Sprache direkt ans Publikum; sie zeichnet sich durch Könnerschaft, virtuose Instrumentationskunst und lebhaften Esprit aus. Das dreisätzige Hornkonzert aus dem Jahre 1955 präsentiert das Soloinstrument äußerst effektvoll und virtuos in all seinen Ausdrucksmöglichkeiten. Das gleich berechtigt musizierende Streichorchester tritt mit dem Horn in einen lebhaften Dialog, schafft atmosphärische Klangteppiche und hat in den Zwischenspielen durchaus Eigenes zu sagen.
Die „Kunst der Fuge“ BWV 1080 von Johann Sebastian Bach besteht aus 14 Fugen und vier Kanons und gilt in ihrer umfassenden Struktur als Bachs kompositorisches Vermächtnis. Die vier ausgewählten Fugen folgen dem Konzept, eine möglichst kontrastreiche Abfolge zu gewährleisten. Es entsteht so eine Art Suite mit der üblichen Satzfolge: Langsam – Schnell – Langsam – Schnell.
In der Streicher-Suite Pelimannimuotokuvia op. 26 des finnischen Komponisten Pehr Henrik Nordgren beschäftigt sich der Komponist intensiv mit der ostbottnischen Folklore. Der englische Titel „Country Fiddlers“ lässt den Charakter dieses Werkes deutlich werden: es wird nicht gegeigt, sondern gefiedelt! Ganz ungezwungen verbinden sich neue Techniken und traditionelle Volksmusik, um in vier Bildern die Stimmung der finnischen Volksmusiktage mit ihrer ungebremsten Musizierlust einzufangen.
Der Hornist Jürgen Merkert wurde 1972 in Reutlingen geboren und wuchs in Bempflingen auf. Erkannt und gefördert wurde sein musikalisches Talent schon früh durch seinen Vater, damals Solotrompeter der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. Im Alter von acht Jahren erhielt Jürgen Merkert Klavierunterricht und entdeckte kurze Zeit später das Waldhorn für sich. Sein Wunsch Berufsmusiker zu werden, führte ihn bereits mit vierzehn Jahren als Jungstudent zu Mahir Cakar an die Musikhochschule Stuttgart. Bei ihm begann er dann als 16jähriger sein Hornstudium an der Musikhochschule Mannheim. Nach zwei Jahren wechselte er zu Professor Erich Penzel nach Köln. Schon während seines Studiums musizierte er in zahlreichen Jugendorchestern wie dem Orchester des Schleswig-Holstein- Musik-Festivals, der Jungen Deutschen Philharmonie und dem European Union Youth Orchestra unter namhaften Dirigenten wie Sir Georg Solti, Carlo Maria Giulini und Bernard Haitink. Gerade 21jährig wurde Jürgen Merkert jüngstes Mitglied der Horngruppe des renommierten Gewandhausorchesters Leipzig. In diesem Klangkörper arbeitete er in den vergangenen siebzehn Jahren mit vielen weltbekannten Dirigenten wie Riccardo Chailly, Sir Neville Marriner, Kurt Masur, Günther Wand, Herbert Bolmstedt und Christian Thielemann. Tourneen mit dem Gewandhausorchester führten ihn in die USA, nach Japan, Australien und Südamerika. Auch bei zahlreichen CD Produktionen, welche mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, wirkte er mit. Als Gast spielt er zudem regelmäßig bei der Dresdner Staatskapelle, dem NDR Sinfonieorchester Hamburg, der Dresdner Philharmonie und anderen deutschen Orchestern.
Oliver Bensch studierte Violine und Viola an der Musikhochschule Hannover bei Roman Nodel, Oscar C. Yatco und anderen, dann Dirigieren bei Gudni Emilsson, Trossingen und Wolfgang Heinz, Staatsoper Stuttgart. Er unternahm europaweite Tourneen als Geiger und Bratscher in verschiedenen Ensembles und Orchestern, ebenso nahm er unter anderem teil an den Festivals in Salzburg, Millstadt, Bregenz, Hersfeld und Ludwigsburg. Er wirkte mit bei Produktionen der Staatstheater in Hannover, Braunschweig und Innsbruck, außerdem war er Gründer und Konzertmeister des „Orchester op. 7“ in Nordrhein-Westfalen. Dazu kamen umfangreiche Studioarbeit und Mitwirkung bei CD-Produktionen (u.a. Randy Crawfort und Elsbeth Moser) und die Leitung einer Geigen/Bratschen-Klasse an der Jugend-musikschule Freiberg/Neckar. Seit 1999 ist er Dirigent der „Jungen Sinfonie“ Freiberg, seit 2006 künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Metzingen und Gastdirigent bei Orchestern im süddeutschen Raum, beispielsweise beim Christophorus Sinfonieorchester Stuttgart. Oliver Benschs umfangreiches Repertoire umfasst sämtliche Stilrichtungen der symphonischen Musik mit besonderem Schwerpunkt auf Romantik und Moderne. Auch die zahlreichen Aufführungen von Werken aus den Bereichen Oratorium, Oper und Musical zeigen die Bandbreite seiner musikalischen Aktivitäten.