35. Herbstkonzert
am 21.10.2012 in der Stadthalle Metzingen
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Georg Friedrich Händel (1685-1759): Concerto grosso op. 6 Nr. 1
Edvard Grieg (1843-1907): Elegische Melodien op. 34
Leo Weiner (1885-1960): Divertimento Nr. 1 nach alten ungarischen Tänzen
Astor Piazzolla (1921-1992): „Aconcagua“ – Konzert für Bandoneon und Orchester
Solo: Ulrich Schlumberger, Bandoneon
Leitung: Oliver Bensch
In Georg Friedrich Händels Concerto grosso op. 6 Nr. 1 ist jeweils ein Concertino – bestehend aus 2 Soloviolinen – einem Ripieno des vollen Streichorchesters gegenüber gestellt. Trotz der typischen kraftvollen Händel-Klänge weisen einige stilistische Merkmale schon in die Richtung der Früh-Klassik und zeigen Händel auf der Höhe seiner Zeit. Die Violinsoli spielen Beatrice Erhart und Katharina Dolmetsch-Heyduck, das Solocello übernimmt Thomas Brocke.
Die beiden Elegischen Melodien für Streichorchester op. 34 von Edvard Grieg sind zwei seiner beliebtesten Kompositionen. Es handelt sich ursprünglich um zwei Lieder für Singstimme und Klavier. In dieser eigenen, sehr differenzierten Bearbeitung für Streicher erzeugt die Musik eine große Wirkung auch ohne Kenntnis der Worte.
Leo Weiner gehört zu den ungarischen Komponisten, die auf Grund ihrer Orientierung an eher konservativen Musikströmungen heute nicht mehr sehr bekannt sind. Er verwendet in seinem Divertimento op. 20 für Streicher Besonderheiten ungarischer Volkstanzklänge und bettet sie geschickt in seinen an der Romantik orientierten Kompositionsstil ein. So entsteht eine schwungvoll virtuose und abwechslungsreiche Suite, die im besten Sinne unterhalten will.
Astor Piazzollas „Aconcagua“- Konzert für Bandoneon, Klavier, Harfe, Schlagzeug und Streichorchester speist seine Originalität und Kraft aus zwei äußerst unterschiedlichen musikalischen Welten: ein modern-klassischer Stil verbindet sich auf einzigartige Weise mit der musikalischen Ausdruckswelt des Tangos. Dabei geben die Streicher zahlreiche markante Impulse mit Spieltechniken, die der Neuen Musik entstammen, während das Solo-Bandoneon viel Freiraum zur eigenständigen musikalischen Entfaltung durch Improvisationen und Kadenzen bekommt. Durch die Beteiligung von Harfe, Klavier und reichhaltigem Schlagwerk steigert sich das musikalische Farbenspiel des begleitenden Ensembles mitunter ins Grandiose.
Ulrich Schlumberger erhielt nach seinem Studium an den Musikhochschulen Trossingen und Essen ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Er ist Preisträger nationaler und internationaler Solo- und Kammermusikwettbewerbe.
Sein Repertoire umfasst Übertragungen Alter Musik wie auch zeitgenössische Originalkompositionen, von denen er mehrere uraufführte, die zum Teil ihm gewidmet waren. Er war unter anderem bei den Schwetzinger Festspielen, beim Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd, Sommet Musicaux de Gstaad/Schweiz, Eclat Stuttgart, TonArt Esslingen, mit dem Radio-Sinfonie Orchester Stuttgart, den Stuttgarter und Münchner Philharmonikern und dem Stuttgarter Kammerorchester zu hören. Von diesen Konzerten wurden diverse Radio– und TV–Mitschnitte oder CD–Produktionen veröffentlicht.