Die Sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze entstanden 1785 als Auftragskomposition des wohlhabenden Priesters Marquès de Valde-Inigo und wurden wohl erstmals am Karfreitag in der unterirdischen Kapelle San Cuevo in Cadiz uraufgeführt. In der schwarz ausgehängten Kirche wurden Christi letzte Worte Wort für Wort verlesen. In den Pausen folgten dann sieben Adagios, die diese Worte musikalisch interpretieren.
Haydn dürfte diese nicht leichte Aufgabe umso mehr gereizt haben, als im heimatlichen Österreich die Musik im Gottesdienst durch ein Edikt Josephs II erheblich eingeschränkt worden war. Haydn scheint seiner Komposition sehr viel Gewicht beigemessen haben, denn er ließ noch zwei weitere Fassungen für Orchester und mit Chor und Orchester folgen. Das Werk fand schnell rasche Verbreitung und 1788 schrieb ein Rezensent der „Musikalischen Realzeitung“: Wer auch nur ein mittelmäßiges Gefühl habe, würde beinahe bei jeder Note erraten können, was der Tonsetzer damit ausdrücken wollte.
Zwischen der eindrucksvollen, dramatisch gespannten Introduktion und dem Erdbeben-Finale eingespannt sind sieben einander kontrastierende Darstellungen, jede von ihnen mit einfachsten Mitteln arbeitend und weitgehend homophon gehalten und dennoch von unerhörter Tiefe des Ausdrucks, beschrieb Wilhelm Pfannkuch das Werk, das Joseph Haydn des öfteren als eine seiner gelungensten Kompositionen ansah.
Das Quartett des Metzinger Kammerorchesters führt das Streichquartett op.51 Die Sieben Worte am Sonntag 2.4. um 19:00 in der Martinskirche Metzingen auf. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
von links: Oliver Bensch (Viola), Beatrice Ehrhart (Violine), Thomas Brocke (Violoncello), Viola Ambacher (Violine)
Foto: Martin Korzer