2012 Neujahrskonzert

Neujahrskonzert

am 28.01.2012 in der Stadthalle Metzingen

 Plakat • Programm Kritiken Foto 

Charles Ives (1874 – 1954): The Unanswered Question

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Sinfonia concertante für Holzbläserquartett und Orchester Es-Dur KV 297b
Solisten:
Oboe: Roswitha Maier
Klarinette: Julian Trieb
Horn: Klaus Pietsch
Fagott: Dorothea Stelzer

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827): Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Leitung: Hannes Schmeisser

„Klassisch ins Neue Jahr“ mit dem Kammerorchester Metzingen und Gästen

Das Programm wird eröffnet mit einem Klassiker der Moderne: „The Unanswered Question“ (die unbeantwortete Frage) von Charles Ives, einem der berühmtesten Komponisten Amerikas. Ives bestritt zeitlebens seinen Lebensunterhalt als Versicherungsmakler, um als Musiker keine Kompromisse machen zu müssen. Die Besetzung für „The Unanswered Question“ ist mit vier Flöten, einer Trompete und Streichorchester an sich schon sehr originell. Die Streicher repräsentieren das Schweigen der Druiden, welche nichts wissen, sehen und hören. Die Trompete stellt die immerwährende Frage nach dem Sein und die Flöten sind auf der Jagd nach der unsichtbaren Antwort. So entsteht ein knapp sechsminütiges spannendes akustisches Drama.
Lothar Walker intoniert die fragende Stimme auf der Trompete. Die Flöten werden gespielt von Ulrike Ziegler, von Ulla Teutsch und Laura Liebhardt, Schülerinnen aus der Musikschul-Flötenklasse von Ulrike Ziegler, und von Simone Scherrmann, Schülerin von Astrid Zitzlaff-Altmann.

Auch Ludwig van Beethoven strebte sein ganzes Leben lang nach Unabhängigkeit und war nicht nur in Fragen der Musik ein kompromissloser Radikaler. Schon die erste Sinfonie in C-Dur ist, trotz der erkennbaren Vorbilder Haydn und Mozart, unkonventionell und überraschend. Der ungestüme und innovative Charakter Beethovens ist überall spürbar, was schon bei der Uraufführung im Jahre 1800 vom Publikum erkannt und begeistert aufgenommen wurde.

In der Mitte des Programmes steht wie ein Ruhepunkt die „Sinfonia Concertante“ Es-Dur KV 297b für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester von Wolfgang Amadeus Mozart. Das ganze Werk ist geprägt vom warmen Klang der Holzbläser, die Mozart mit einer Fülle an kostbaren Melodien in Szene zu setzen versteht. Nach einem für Mozart so typischen „singenden“ Allegro und einem betörenden Adagio können die Bläser im abschließenden Variationssatz ihre virtuosen Fähigkeiten beweisen. Die Urheberschaft Mozart für dieses Stück konnte abschließend nicht geklärt werden, was aber keine Einschränkung in der Qualität und Schönheit dieser Komposition bedeutet.

Das Kammerorchester Metzingen wurde 1971 gegründet; seit 40 Jahren ermöglicht es gemeinsames Musizieren für Jung und Alt in klassischer Orchesterbesetzung unter fachkundiger Leitung. Es bietet immer wieder ein Podium für Auftritte junger Künstler aus der Region.

Roswitha Maier absolvierte ihr Studium in Stuttgart und Trossingen. Seit vielen Jahren unterrichtet sie an der Musikschule in Nürtingen Oboe.
Neben ihrer Unterrichtstätigkeit spielt sie regelmäßig in Sinfonie- und Musicalorchestern sowie Kammer-musik-Ensembles.
Discographie:

  • Duo Sonore, „Uirapuru“, Musik für Oboe und Gitarre
  • Die Süddeutschen Bläsersolisten, Musik fürTrompete, 2 Oboen, 2 Fagotte und Cembalo

Dorothea Stelzer wurde in Reutlingen geboren. Dort bekam sie ihren ersten Fagott-Unterricht bei Günter Klüppel. Sie sammelte Orchestererfahrungen unter anderem im Metzinger Kammerorchester.
Ihr Fagott-Studium absolvierte sie bei Prof. Alfred Rinderspacher an der Musikhochschule in Saarbrücken. Sie nahm Teil an Meisterkursen bei Klaus Thunemann, Karl Kolbinger und William Waterhouse und spielte als Aushilfe in der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.
Zur Zeit ist Dorothea Stelzer pädagogisch tätig, unter anderem an der Musikschule Metzingen. Sie ist Mitglied in verschiedenen Kammermusik-Ensembles.
In Beethovens Sinfonie Nr. 1 spielen sie und ihr Schüler Samuel Krüger die beiden Orchester-Fagotte.

Klaus Pietsch begann seine musikalische Ausbildung im Fach Klavier im Alter von sieben Jahren. Mit neun Jahren erhielt er den ersten Hornunterricht. Nach dem Abitur 1969 begann er ein Studium für Horn und Klavier am Hochschulinstitut für Musik und Darstellende Kunst in Osnabrück.
Die künstlerische Reifeprüfung erhielt Klaus Pietsch 1975 nach seinem Studium für Horn an der Staatlichen Musikhochschule Hamburg bei Prof. Heinrich Keller. Sein erstes Orchesterengagement erhielt er bereits während des Studiums 1973 als 1. Hornist beim Osnabrücker Sinfonieorchester. Im August 1981 wechselte er als 1. Solohornist zur Württembergischen Philharmonie Reutlingen. Zahlreiche Verpflichtungen ergeben sich in Reutlingen aus seiner Mitgliedschaft im Philharmonischen Quintett Reutlingen, sowie im Blechbläserquintett “Brasszination” (zwei Trompeten, Posaune, Horn und Tuba), zwei Kammermusikvereinigungen der Württembergischen Philharmonie.

Julian Trieb wurde in Bollingen bei Bern/Schweiz geboren. Er studierte Klarinette an der Hochschule für Musik in Bern bei Kurt Weber. Sein Interesse an den „wortlosen“ Künsten veranlasste ihn, Pantomime zu studieren; unter anderem wirkte er in der Pantomime-Gruppe von Henryk Tomaszewski in Polen mit. Es folgte das Studium der Eurythmie in Stuttgart, um der Verbindung von der Sprache der Musik und der Bewegung nachzugehen. Anschließend unterrichtete er Klarinette, Pantomime und Eurythmie.
Bei seinem Wirken an der Musikschule Metzingen liegt das Hauptgewicht seit vielen Jahren wieder auf dem Unterrichten der Klarinette.
In Beethovens Sinfonie Nr. 1 werden die beiden Orchester-Klarinetten von ihm und seinem Schüler Hannes Ostertag gespielt.